Jazzclub Wernigerode feierte Geburtstag
Flamenco-Rhythmen und große Kunst mit zwei Instrumenten


Wernigerode (mw/ela). Der Jazzclub Wernigerode feierte sein zweijähriges Bestehen, und alle die zur Geburtstagsparty in das Huberhaus gekommen waren, sollten es nicht bereuen. Zu den Besuchern gehörten neben vielen Jazzclub-Mitgliedern und Freunden dieser Musik u. a. auch Kulturdezernent Andreas Heinrich und Rainer Schulze, der Vorsitzende des Wernigeröder Kunst- und Kulturvereins.
Eröffnet wurde der Konzertabend mit einer Bigband der Kreismusikschule. Sie war als Jugendformation angekündigt, die meisten Teilnehmer sind allerdings längst im Erwachsenenalter. Egal, sie sorgten für einen echten Bigband-Sound mit Titeln wie "In the mood" oder "Four brothers" sowie zwei Kompositionen des Bandleaders. Eine davon war übrigens der jüngsten Tochter Charlotte der Familie Barth, Hausherren im Huber-Haus, gewidmet, die einen Tag zuvor das Licht der Welt erblickte. Gemeinsam mit seinem Kollegen Friedemann Ficker will Weise weiter an dem Ziel arbeiten, eine Bigband in der Wernigeröder Kulturszene zu etablieren.
Eine eher intime musikalische Kommunikation schloss sich im anschließenden Programmpunkt an, zwischen dem Gitarristen Stefan Bormann und dem Kontrabassisten Moi Buschendörfer sowie dem Publikum. Völlig entspannt, mit großer musikalischer Dichte und "direkt auf den Punkt" boten da "zwei nette Jungs von nebenan" große Kunst.
Überraschungen
zum Jubiläum
Der spanische Sänger LaGuardia  eröffnete den dritten Programmteil und damit den Auftritt der Gruppe "Tierra" mit originalem folkloristischen Gesang. Von dieser Gruppe kam übrigens das erste Geburtstagsgeschenk an den Jazzclub. Statt des angekündigten Quintetts wurde das Konzert von einem Septett gestaltet. Der erste Höhepunkt war ein Flamenco, getanzt von Carmen Salado ­ ohne folkloristische “Verkleidung" ­ temperamentvoll und erotisch. Jazzige Töne brachten die Kompositionen von Kurt Klose, der auch am Piano saß. Das Publikum war aus dem Häuschen.
Mit einem zweiten Geschenk wurde die Geburtstagsveranstaltung am Schluss des Abends überrascht. Begleitet vom Pianisten Oliver Vogt und im Duett mit dessen Frau, der Sängerin Ulrike Baumbach, hatte Bernd Tangermann, dem Wernigeröder Publikum bestens bekannt, speziell für diesen Abend vier Songs zwischen Pop und Chanson arrangiert. Eine gelungene und mit viel Beifall aufgenommene Überraschung.
Nicht ganz so viele Gäste wie in den vergangenen Jahren, als selbst Stehplätze im Huberhaus knapp geworden waren, feierten gemeinsam mit dem Jazzclub dessen zweiten Geburtstag. Dennoch war auch bei diesem Huberhaus-Konzert die Stimmung geprägt von Freude an der Musik und von Begeisterung für die Musiker. Die meisten werden sich das Konzert im nächsten Jahr bereits fest vorgenommen haben.

Elke Appelt

Harzer Volksstimme

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